Past Concerts

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St. John's Passion

  • Johann Sebastian Bach (1685-1750) - Johannes-Passion BWV 245
  • Jonas Kraft (*1999) - Introitus
  • Richard Röbel (*1988) - TiefenGrund
  • Valentin Ruckebier (*1997) - Wahrheit?

300 years after the first performance Bachs St. John's Passion will be performed in a reconstructed original version of 1724, enhanced by contemporary reflections.

Johann Sebastian Bach's St John Passion has fascinated people for 300 years. It is perhaps the most moving and dramatic setting of the biblical text. And yet it seems that Bach never quite completed his work. Numerous different sources have been passed down, resulting in different versions, so there is no "one official" St John Passion. The Ensemble Lachrymae would like to trace the original version of the first performance on 7 April 1724, of which most of the material has been lost and the reconstruction is therefore necessarily accompanied by speculation. In order to celebrate the anniversary of one of the greatest masterpieces of music, our version is supplemented by three new compositions which are integrated into the Passion. A prefacing introit by Jonas Kraft opens up a wide sound space, based on early passions by Heinrich Schütz and leading into the maelstrom of the opening chorus "Herr unser Herrscher". Between the two parts of the Passion, Richard Röbel reflects on Peter's denial in his work "TiefenGrund" and recreates the processes within Bach's music in his own musical language. Finally, Pilate's question "What is truth?" does not remain unaswered in this concert. Valentin Ruckebier takes this question as the starting point for a religious-philosophical Meditation, a modern interpretation of a Bach aria. A St John Passion that is both old and new, familiar and unheard, speculative and fascinating, and sheds new light on Bach's work.

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Pro defunctis

  • Jean Richafort (1480-1547)  - Missa pro defunctis
  • Anonymus (ca.1760) - Messe des morts über Themen von J.-P. Rameau
  • Johann Hermann Schein (1586-1630) - Threnus: Ich will schweigen
  • Johann Bach (1604-1673) - Unser Leben ist ein Schatten
  • Heinrich Schütz (1585-1672) - Herr, nun lässest du deinen Diener
  • Olav Kröger (*1965) - Dies irae (Uraufführung)
  • Jonas Kraft (*1999) - Pro Defunctis
  • Hans Schanderl (*1960) - Lux aeterna

No other subject has been moving and fascinating people of all cultures and religions at all times more than death. The deep-seated question of the meaning of life and the meaning of death has always attracted and inspired artists. Especially in our present time full of crises, suffering, destruction and war all over the world, we are confronted with this subject every day and challenged to deal with it culturally as well. The programme follows the liturgical sequence of a requiem, the mass for the dead, whose text structures the entire concert.Therefore, two settings of very different styles merge. The composition by the Franco-Flemish musician Jean Richafort for six-part vocal ensemble from the 16th century is just as much a rarely performed treasure as the Requiem based on motifs from Rameau's opera Castor et Pollux, which an unknown composer arranged into a requiem mass in the middle of the 18th century. This work was rediscovered only a few years ago in the French National Library and is heard in this concert for the first time ever in Germany. The Latin text of the Requiem is juxtaposed with three German-language motets from the 17th century by Johann Bach, Johann Hermann Schein and Heinrich Schütz, which reflect sections of the Requiem and create a more subjective perspective. The third musical layer is formed by three contemporary works, two of which were commissioned by the ensemble especially for this concert. They are the beginning, centre and conclusion of the concert, thus placing the eternally valid theme of the historical works in a modern context. In addition, they contrast with each other through strongly varying instrumentations. The opening work "Pro defunctis" by Jonas Kraft only requires chamber music instrumentation, while the central work, the world premiere "Dies irae" by composer Olav Kröger, demands the full sonority of the ensemble with soloists, choir and baroque orchestra with trombones and percussion. Hans Schanderl's "Lux aeterna" is reduced to choir and organ and at the same time concludes the concert with hopeful and "lively" tones.

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Les Larmes de la Nuit

  • Jean-Baptiste Lully - O Lachrymae
  • Jean-Baptiste Lully / Olav Kröger - Symbiose und Paraphrase über die Passacaille d'Armide
  • Jonas Kraft - Traumgekrönt (Uraufführung)
  • Jean-Baptiste Lully - Dies irae

Les Larmes de la Nuit- die Tränen der Nacht. Der Titel weckt Assoziationen zu dunklen, klagenden Klängen, zu Trauer, zu Tod. "Das Herz zerrieben, beinahe Asche; nimm dich meines Endes an" heißt es im Text des Dies irae, am "tränenreichsten aller Tage".

Doch soll die Finsternis nicht das einzig beherrschende Thema sein. Denn die Nacht ist ebenso ein Hort der Träume, der Sehnsucht und der Liebe. Und so wollen wir mit diesem Konzert den dunklen und den hellen Seiten des Lebens nachspüren und erfahren, wie sich diese in der Musik widerspiegeln.

Im Fokus unseres Programms steht der französische Komponist Jean-Baptiste Lully, dessen hier nahezu unbekanntem Werk und seiner Neuentdeckung sich unser Ensemble insbesondere verschrieben hat. Zwei seiner Grands motets, geistliche Werke für zwei Chöre und Orchester, rahmen das Programm und bilden zugleich den unterschiedlichen Ausdrucksgehalt dieser Gattung ab, die zu den repräsentativsten der französischen Barockmusik gehört.

Zu Beginn erklingt das "O Lachrymae", eine Motette, die die Tränen bereits im Namen trägt. Sie entfaltet in ruhigen, lyrischen Klängen eine kontemplative Stimmung und stellt dem "Quell der Tränen" sein Gegenstück, den "Quell der Liebe" gegenüber. Diese das Stück beherrschende Ambivalenz zeigt sich im großen Zusammenhang des Programmes ebenfalls im Kontrast des "O Lachrymae" zum folgenden Werk, der leidenschaftlichen Passacaille aus Lullys Oper "Armide", die in unserem Konzert als Symbiose mit einer Neukomposition des Leipziger Komponisten Olav Kröger erklingt, welcher den Text der Oper aufgriff und in seiner eigenen, ebenso modernen wie romantischen Klangsprache als Stück-im-Stück für Chor a cappella vertont hat. Darauf folgt ebenfalls ein neues Werk, die "Nocturne" unseres künstlerischen Leiters Jonas Kraft, in der die Eigenheiten und Farben der historischen Instrumente mit modernen Ausdrucksmöglichkeiten verschmelzen.

Im harten Kontrast dazu steht schließlich die packende Dramatik des Dies irae von Lully. Hier zeichnet der Komponist ein plastisches Bild vom Schrecken des letzten Tages, Furcht vor dem Jüngsten Gericht und banger Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod. Fast wie eine Oper insziniert, schafft Lully einen beeindruckenden Kontrast von Zorn und Barmherzigkeit, Dunkel und Licht. Es sind diese Momente, wie das schmerzlich-schöne "Lachrymosa", in denen sich der zutiefst emotionale Gehalt dieser Musik offenbart und die das Konzert letztlich hoffnungsvoll ausklingen lassen.

Cast

  • Sopran: Caroline Jacob, Clarissa Renner
  • Alt: Anna Schuch
  • Haute-contre: Pedro Matos
  • Tenor: Fridolin Wissemann
  • Bass: Vincent Berger
  • Ensemble Lachrymae and Jonas Kraft
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Dixit Dominus

  • Jean-Joseph Cassanéa de Mondonville - Dominus regnavit
  • Georg Friedrich Händel - Dixit Dominus
  • Jean-Baptiste Lully - Te Deum

Jean-Joseph Cassanéa de Mondonville - man könnte meinen, es läge schon an seinem vertrackten Namen - ist heute selbst in Frankreich nur noch den Wenigsten bekannt. Zwischen dem immer noch deutlich spürbaren Einfluss des Altmeisters Lully, der allerdings schon aus der Mode kam, und dem schlankeren, galanten Stil seines berühmten Zeitgenossen Rameau formte Mondonville seine eigene Handschrift, in die er auch Merkmale des musikalisch eigentlich "verfeindeten" Italiens einfließen lässt. Mit dieser spannenden Klangsprache schuf er im Besonderen zahlreiche Grands Motets in der Tradition des 17. Jahrhunderts, die er in die Form einer mehrsätzigen Kantate transformierte. Eine ebensolche Motette ist Dominus regnavit von 1734. Ein kompaktes Werk für fünf Solostimmen, Chor und Orchester, welches beachtlicherweise nicht für den liturgischen Gebrauch, sondern für ein Konzert geschaffen wurde und dessen Klangwogen ebenso Meeresfluten heraufbeschwören können, wie sie in zarten Tönen Gottes Herrlichkeit preisen, dabei stets im Dienste einer möglichst bildlichen Vertonung des Textes des 93. Psalms.

Ähnlich plastisch, doch voll italienischen Temperaments und heißblütiger Dramatik packt Händel den Text des Dixit Dominus an, ebenfalls eine Psalmvertonung, die er zu Beginn seiner Italienreise 1707 komponierte und als eindrucksvolle Visitenkarte in Rom präsentierte. Hier zeigt sich bereits die Meisterschaft des erst 22-jährigen, der bald zum Superstar avancierte. Das Werk wird entscheidend vom virtuosen, fünfstimmigen Chor dominiert und zeichnet in seinen zehn Sätzen kontrastreiche Bilder zwischen biblischer Archaik und sprühender Energie, loderndem Feuer und stiller Meditation.

Glanzvoller Abschluss des Konzertes ist schließlich das Te Deum von Lully, in welchem mit Pauken und Trompeten die Macht Gottes ebenso verherrlicht wird, wie der Ruhm des Sonnenkönigs, unter dessen Regentschaft einige der prächtigsten Werke der Barockzeit entstanden, die in dieser Motette einen ihrer Höhepunkte finden.

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Wahnsinn

  • Jean-Philippe Rameau - Platée (Auszüge)
  • Marc-Antoine Charpentier - Le malade Imaginaire (Auszüge)
  • Henry Purcell - Dido and Aeneas (Auszüge)

and other works by Heinrich Ignaz Franz Biber, Jean-Féry Rebel, Jaakko Mäntyjärvi und George Frederic Handel

Wahnsinn - ein eher ungewöhnliches Motto für ein ganzes Konzertprogramm. Dabei sind viele Meisterwerke der Barockzeit gespickt mit "wahnsinnigen" Elementen. In spukhafter Gestalt geistern sie durch fieberhafte Halluzinationen, brechen in gellendem Geschrei von Hexen aus oder lassen betrogene Liebende sich wahrhaftig zu Tode singen. Sogar als Personifikation tritt der Wahnsinn auf der Bühne auf, so wie in Rameaus Oper "Platée", und raubt als La Folie allen Zuhörern wenn vielleicht auch nicht im positivsten, so doch im amüsantesten Sinne den Verstand. Dabei birgt er stets zündendes Potential von delikater Komik bis hin zu grotesker Verzerrung, kann ebenso mitleiderregend wie abstoßend sein. Wenn zum Beispiel in Heinrich Ignaz Franz Bibers Schlachtenmusik "Battalia" für Streichorchester die "liederliche Gesellschaft von allerlei Humor" heiter angetrunkener Soldaten neun verschiedene Lieder in verschiedenen Tonarten gleichzeitig anstimmt, mag es dem ein oder andern damaligen Zuhörer wohl in den Wahnsinn getrieben haben, oder er hatte beim Genuss dieser Musik ebenso viel getrunken und konnte sich lebhaft in dieses Chaos hineinversetzen. Das Chaos machte sich auch Jean-Féry Rebel zu nutze und komponierte im ersten Satz seiner Suite "Les elements" von 1737 ein tollkühnes Disharmonium voller Cluster und bisweilen avantgardistischer Klangverbindungen. Weniger wahnwitzig, aber mit ihrer Leidenschaft und vernarrter Liebestrunkenheit doch alle Sinne raubend ist das dreiteilige "Lamento della Ninfa" von Claudio Monteverdi, dessen Musik in unserem Programm natürlich ebenso wenig fehlen darf, wie die des im allgemeinen Bewusstsein für verrückt erklärten Carlo Gesualdo, der in seinen Madrigalen der heißblütigen Liebe ebenso frönt, wie tollkühner Chromatik und bis ans Äußerte getriebener Affekte, die auch heutigen Hörern noch den Boden unter den Füßen zu entziehen vermögen. Neben weiteren Szenen, wie der "Wahnsinnsarie" des Orlando aus Händels gleichnamiger Oper oder dem Chor der Hexen aus Purcells "Dido and Aeneas" bildet den krönenden Abschluss unseres Konzertes die skurrile "Cérmonie burlesque" - die Schlussszene aus Charpentiers Bühnenmusik zur bekannten Komödie "Le malade imaginaire" des französischen Nationaldichters Molière. Erleben Sie einen verrückten, witzigen und ebenso anrührenden Querschnitt durch Theater, Oper und Konzertmusik des 17. und 18. Jahrhunderts.

  • Sopran: Michèle Bréant, Yumi Tatsumiya
  • Altus: Lidor Ram Mesika
  • Tenor: Johannes King, Fridolin Wissemann
  • Bass: Vincent Hoppe
  • Ensemble Lachrymae and Jonas Kraft
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Sonnengesang

  • Jean-Baptiste Lully - Entrée d'Apollon
  • Petr Eben - Cantico delle creature
  • Jean-Baptiste Lully - Te Deum
  • Olav Kröger - Laudato si (UA, Auftragswerk Ensemble Lachrymae)
  • Georg Friedrich Händel - Zadok the Priest

"Höchster, Allmächtiger, dein ist das Lob, die Herrlichkeit und Ehre, gelobt seist du mit allen deinen Geschöpfen" - so tönt es in Franz von Assisis berühmten "Sonnengesang", dem Cantico delle creature. Er ist nicht nur das früheste Zeugnis italienischer Literatur, sondern war und ist Anlass für zahlreiche Kompositionen, von denen zwei zeitgenössische in unserem Konzert erklingen werden. Zum einen die farbenreiche Vertonung von Petr Eben (1929-2007) für Chor a cappella, zum anderen ein neues Werk des Leipziger Komponisten Olav Kröger, der in diesem Kompositionsauftrag des Ensemble Lachrymae den modernen Ausdruck seiner eigenen Klangsprache mit Form und Instrumentation des Te Deum von Jean-Baptiste Lully verbindet. Diese größte der Lully'schen Motetten, geschrieben 1677 steht im Zentrum unseres Konzertes und überwältigt nicht allein durch ihre gewaltige Dimension und Strahlkraft, sondern auch durch den Reichtum an Ausdruck und stilistischen Mitteln. Eine Musik voller Pracht und Licht, in der sich Solisten, zwei Chöre und barockes Orchester zu einem Lobpreis auf den himmlischen Schöpfer vereinen und zugleich die Herrlichkeit des Größten aller Könige, Ludwig XIV. - des Sonnenkönigs – preisen.

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Stabat Mater

  • Domenico Scarlatti - Stabat Mater
  • Marc-Antoine Charpentier - Leçons des ténèbres

and other works by Johann Christoph Bach, Carlo Gesualdo and Francis Poulenc

Im Zentrum unserer Passionskonzerte steht das Stabat mater von Domenico Scarlatti (1685-1757) welches oft als eines der Meisterwerk italienischer Vokalmusik bezeichnet wird und diesem Titel in seiner ungeheuren Polyphonie, Farbvielfalt und Expressivität auch gerecht wird. Die Reduktion an äußeren Mitteln – das Werk ist für 10 Gesangsstimmen und Basso continuo geschrieben - kommt dabei einer inneren Konzentration gleich und schafft Möglichkeiten für ausdifferenzierte Klang- und Stimmverbindungen gepaart mit großer Virtuosität, wodurch Scarlatti dem vielfach vertonten Text ungeheure Plastizität verleiht und auf einzigartige Weise unmittelbar dramatisch erlebbar macht. Ähnliches gilt auch für die Leçons de ténèbres von Marc-Antoine Charpentier. Diese Vertonungen der Klagelieder Jeremia erklangen in Frankreich traditionell zur Karwoche und zeichnen vielseitige Bilder von Trauer, Verzweiflung und Resignation, lassen dabei aber auch Aspekte von Hoffnung und Erlösung aufleuchten, das ganze von Charpentier in fesselnde, teils meditative, teils schmerzlichste Töne gefasst

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Barocker Klangrausch

  • Johann Sebastian Bach (1685-1750) - Tönet ihr Pauken
  • Antonio Vivaldi (1678-1741) - Concerto La Notte, In furore iustissimae irae
  • Georg Friedrich Händel (1685-1759) - Feuerwerksmusik, Zadok the Priest
  • Johann Rosenmüller (1619-1684) - Laudate Dominum
  • Jean-Baptiste Lully (1632-1687) - Passacaille d'Armide, Marche pour la cérémonie des turcs
  • Jean-Philippe Rameau (1683-1764) - Les Sauvages - Forêts paisibles

Special Concert during the 12th Burgfest Steinbach-Hallenberg.

Details for our concert at the Burgfest Steinbach-Hallenberg coming soon.